Berlin, Neues Museum, Königin Nofretete (New Museum, Queen Nefertiti)
Scan Nofretete (d. h. die Schöne ist gekommen) war die Hauptgemahlin des Pharao Echnaton. Echnaton, ein Pharao der 18. Dynastie, war der Sohn von Amenophis III. und Königin Teje. Er erhob den Gott Aton in Gestalt der Sonnenscheibe zum Gott über alle Götter Ägyptens und weihte ihm seine neue Hauptstadt Achet-Aton, die heute allgemein als Amarna bezeichnet wird. Seinen Geburtsname Amenophis IV. (ägyptisch Amenhotep IV.) änderte er daher auch in Echnaton (ägyptisch Achenaton). Seine Regierungszeit wird unterschiedlich datiert mit ca. 1351–1334, 1340–1324 oder 1353–1336 v. Chr. Nofretete spielte im religiösen und auch im politischen Leben eine bedeutende Rolle und sie war als Große königliche Gemahlin eine Mitregentin, da sich Echnaton vorzugsweise religiösen und kultischen Belangen widmete. Nofretete wurde zumindest symbolisch mit der pharaonischen Macht ausgestattet und die blaue Krone der Büste in Berlin wurde eigens für sie entwickelt, angelehnt an einen pharaonischen Kriegshelm. Symbolische und rituelle Handlungen, die normalerweise dem Pharao vorbehalten waren, wurden auch von Nofretete vollzogen und sie wurde sogar mehrfach in kriegerischen Szenen und auf dem Streitwagen dargestellt. Wie dominant ihre Mitregentschaft war, ist nicht belegt, aber es gibt mehrere Darstellungen, die Nofretete in gleichberechtigter Position zum Pharao zeigen. Diese Figur im Neuen Museum stellt sie schreitend dar, was normalerweise den Pharaonen vorbehalten war. Auch ein im Neuen Museum ausgestellter Hausaltar, der sie zusammen mit Echnaton und drei Töchtern zeigt, gibt einen Hinweis, dass sie möglicherweise die Zügel in der Hand hatte, denn sie und nicht Echnaton sitzt auf dem Stuhl mit dem Symbol der Vereinigung der beiden Länder, dem Platz des Pharaos.